Blumen, Obst und Gemüse anzubauen, klingt für viele Menschen zuerst wohl etwas spiessig. Vor allem bei jüngeren Menschen stehen Aktivitäten wie Ausgang, Freunde treffen und allgemein eher actionreichere Freizeitbeschäftigungen meist höher im Kurs, als die Hobbygärtnerei. So denkt man zumindest.
Dass aber gerade immer mehr Junge die Freude am eigenen Anbau und dem nachhaltigen Gedanken dahinter feiern, hat verschiedene Gründe: Nicht zuletzt durch das Aufkommen der Klimajugend ist das Bewusstsein für einen grünen, zukunftsweisenden Lebensstil in den Köpfen der heranwachsenden Generation sehr präsent. Natürliche Ressourcen schonen, effizient mit den Gegebenheiten arbeiten, die sprichwörtlichen eigenen Früchte für seine Arbeit ernten und dabei den Menschen, der Zukunft und der Umwelt etwas Gutes zu tun: Das alles spornt an.
So sehen das auch die 14-Jährigen Tomás Ramalho und Timeo Ngamije aus Lausanne, deren grösstes Hobby sich «Urban Gardening» nennt: Das Bepflanzen von Flächen in urbanem Gebiet. Ob auf dem eigenen Balkon oder auf zur Verfügung gestellten Feldern und Wiesen – diese Art des Gärtnerns ist besonders nachhaltig: Regionaler Anbau spart Transportwege, durch die natürliche Bewässerung werden wichtige Ressourcen geschont und der Einsatz energieineffizienter Treibhäuser entfällt.
«Ich hatte schon vor einigen Jahren die Idee, auf meinem Balkon ein paar Pflanzen und Gemüse anbauen. Ich begann, Samen zu sammeln und diese in Konfigläsern auszusäen. Dieses Jahr wollte ich noch mehr machen und versuchen, von unserer eigenen Ernte zu leben», erzählt Tomás stolz. «Bereits letztes Jahr während des Lockdowns hatte ich ziemlich viel gepflanzt und wir konnten mehrere Mahlzeiten aus eigenem Anbau geniessen. Wir hatten Kartoffeln, Salat und Tomaten. Dieses Jahr kommen noch Peperoni, Erbsen und Peperoncini dazu.»
