Bei manchen neuen Technologien muss man unweigerlich an Science-Fiction denken – wenn nicht sogar an Zauberei. Wie anders lässt sich ein Projekt einordnen, das zum Ziel hat, aus CO2 aus der Luft – sozusagen aus dem Nichts – Nahrungsmittel herzustellen? Was klingt, wie das Hirngespinst eines verrückten Erfinders (oder Scharlatans), ist indessen Wirklichkeit.
Espoo, in der Nähe von Helsinki, Finnland. Hier ist das Unternehmen Solar Foods zuhause. Das Start-up hat sich zum Ziel gesetzt, essbare Proteine aus CO2, Nährstoffen, Wasser und Strom herzustellen. Eine Mikrobe wird unter Einsatz von erneuerbarem Strom in einen aus der Luft gewonnenen Tropfen Wasser verpflanzt und mit winzigen CO2-Blasen und Nährstoffen wie Stickstoff, Kalzium, Phosphor und Kalium gefüttert.
Die Mikroorganismen wachsen, weiteres aus der Luft genommenes Wasser kommt hinzu und am Ende wird die Masse getrocknet: Fertig ist das Protein-Pulver, das anschliessend in Food-Produkten weiterverarbeitet werden kann. Solar Foods nennt das Produkt «Solein» und vergleicht es mit getrockneten Algen oder Soja.