Genf ist bekannt für seine Banken, seine Luxus-Hotels am See und sein internationales Flair, das durch den Sitz zahlreicher Botschaften, der UNO und des Roten Kreuzes gefestigt wird. Die grösste Stadt der Westschweiz ist aber auch wegen ihrer Kultur, ihrer Gastronomieszene und ihrer grünen Umgebung beliebt. Man flaniert gerne durch Parks, taucht vom Stadtzentrum aus in die Rhône oder schnappt sich ein Velo und erkundet die Stadt auf zwei Rädern.
Alles ausser wegwerfen
Was den Abfall betrifft, ermutigt Genf seine Bewohner*innen dazu, etwas für das Wohl des Planeten zu tun. Seit 2014 gibt es die Plattform ge-repare.ch. Dort findet man Adressen von Geschäften, in denen man Alltagsgegenstände reparieren kann, die repariert werden könnten: Elektronik, Haushaltsgeräte, Kleidung oder Fahrräder. Und seit 2021 fördert Genf mit ge-reutilise.ch auch den Gebrauchtwarenhandel und die Vermietung von Gegenständen.
Das Land in der Stadt für die Dauer eines Festivals
Beim Festiterroir kommen an einem Wochenende im August im Parc des Bastions lokale Produzent*innen, Winzer*innen, Brauer*innen und Brenner*innen sowie Gastronom*innen aus der Region zu einem grossen Markt zusammen. Dieses Jahr findet die Veranstaltung am 20. und 21. August statt und zählt schon jetzt zu den Highlights des Genfer Sommers.

Ein Gourmet-Restaurant für alle
Mit unverkauften Lebensmitteln aus dem Supermarkt zu kochen, kann schwierig sein. Daraus Gourmetgerichte zu machen, ist eine echte Herausforderung! Und genau das bietet das Refettorio Geneva. Dieses besondere Restaurant wurde auf Anregung des Küchenchefs Walter el Nagar eröffnet, einem Pionier der solidarischen Gastronomie in Genf, und seiner Stiftung Fondazione Mater, die bereits in der Vergangenheit einen solidarischen Stammtisch in einem anderen Viertel der Stadt eröffnet hatte. Das Refettorio befindet sich in Les Charmilles, einem beliebten Viertel unweit des Genfer Bahnhofs, und empfängt Gäste mittags zu einem günstigen aber unglaublich leckeren Drei-Gänge-Lunch. Abends empfängt das Restaurant an denselben Tischen bedürftige Menschen, die hier kostenlos in den Genuss der Kochkünste des Starkochs kommen dürfen. Kurzum, es ist der perfekte Ort, um zu einem fairen Preis gut zu essen, dabei seinen Mitmenschen zu helfen und sich an einer Zero-Waste-Strategie zu beteiligen. Was will man mehr?
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Tapetenwechsel in unmittelbarer Nähe der UNO
Mit einem Schaf auf einer grünen Wiese spazieren gehen und dabei wissen, dass weniger als 500 Meter entfernt über das Schicksal der Welt verhandelt wird? Im Conservatoire et Jardin botanique de Genève ist dies möglich. Der grösste botanische Garten der Schweiz befindet sich nur wenige Meter vom Eingang der Vereinten Nationen entfernt und lädt zur Entdeckung des pflanzlichen Erbes und zu romantischen Spaziergängen ein. Das absolute Highlight: Besucherinnen und Besucher können Samen von seltenen und alten Gemüsesorten mitnehmen, sie zu Hause aufbewahren oder gar anbauen! So kann man den Geschmack der alten Gemüsesorten wiederentdecken.

Die Erde und ihre Herausforderungen
Kulturinteressierte kommen in Genf ganz besonder auf ihre Kosten: Bis zum 25. Juni behandelt das Naturhistorische Museum Genf in seiner Sonderausstellung «Tout contre la terre» unser Verhältnis zum Klima, den Klimawandel und die Erosion der Biodiversität aus einem emotionalen Blickwinkel. Ein Einblick, der uns unsere Beziehung zur Erde überdenken lässt. Ein anderes Museum, eine andere Atmosphäre: Das Musée d'ethnographie in Genf zeigt bis zum 21. August eine Ausstellung mit dem Titel «Injustice environnementale - Alternatives autochtones». In dieser Ausstellung wird der Klimawandel aus der Perspektive der Ts'msyen in Alaska, der Amazigh in Marokko, der Kali'na in Guyana und anderer indigener Völker dargestellt, die sich mit der Verschlechterung ihrer Gebiete durch den Klimawandel konfrontiert sehen.
